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Mittwoch, 7. Juli 2004
Gefährliche Nähe.
outrage, 13:55h
Manchmal wünsche ich mich ins Wolkenkuckucksheim zurück. Bloggen in eine Richtung. Ohne Bodenkontakt. Keine Referrer, keine Kommentare. Das ist wie wenn man eine Sendung bei einem offenen Kanal macht: man stellt sich vor die Kamera und macht Quatsch oder sagt auch mal was ernstes, oder macht einfach gar nichts. Eben wonach einem gerade ist. Und es ist einem scheissegal, was die Leute denken, oder ob sie die Sendung überhaupt verfolgen. Doch dann entschliesst man sich, seine Show an einen öffentlichen Platz zu verlegen. Plötzlich hat man es unmittelbar mit Reaktionen des Publikums zu tun. Klar nimmt man sich vor, alles weiter so wie bisher zu machen. Aber das klappt nicht. Denn klammheimlich schleichen sich durch die Hintertür ein paar Gedanken ein. Giftige Gedanken: Was wollen die Leute hören? Was denkt mein Publikum von mir? Wird es applaudieren oder mich mit Dreck bewerfen oder mich einfach ignorieren? Mit der Zeit kommen ein paar Stammgäste. Und man versucht ihnen zu gefallen, auch wenn man das nicht will. Das ganze entwickelt eine Eigendynamik, die sich nicht mehr wirklich kontrollieren lässt.
Ich hätte den Urschlamm erst gar nicht verlassen sollen.
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